Buschenschank

Gedanken zum Austrieb

Gedanken zum Austrieb

DPäd. Ing. Reinhold Holler ist Fachvorstand des Landesweingutes Silberberg, die Kellerwirtschaft und Sensorik sind seine Fachgebiete. Für buschenschank.at schaut er ins Weinglas und sinniert als „Weindoktor“ über Wein & Reben.

Das saftige Grün der Gräser und Kräuter in unseren Weingärten ist „das“ Zeichen der steirischen Weinlandschaft. Was von der Ferne so einheitlich aussieht, ist bei näherer Betrachtung eine Vielzahl von Gräsern und Kräutern, die einen Beitrag für die „Biodiversität“ unserer Weingärten darstellen. Diese Pflanzen schützen vor Erosion und übermäßiger Mineralisierung der Humusauflage unserer Weinbergsböden. Pflanzen halten das Leben im Boden stabil und die Krümmelstruktur aufrecht. Deshalb ist es notwendig, genauer nachzusehen, was sich unter dem „Gras“ abspielt. Die junge Generation der steirischen Weinbauern arbeitet noch bewusster mit dem Boden und seinen Pflanzen. Auch wenn wir immer von Bodenbeschaffenheiten und Einteilungen sprechen, – in der Steiermark gibt es eine sensationelle Vielfalt – reden wir sehr häufig vom Ausgangsmaterial. Unsere Reben und unsere Zukunft spielen sich im belebten Teil ab. Umso erfreulicher ist es festzustellen, mit welcher Akribie die Rückbesinnung erfolgt.

Steillagen zu bewirtschaften erfordert einen hohen Technikeinsatz. Was früher viele Arbeitskräfte taten, wird jetzt von leistungsfähigen, mitunter sehr schweren Maschinen erledigt – eine weitere Herausforderung in der Nachhaltigkeitsdiskussion.

Die Reben erwachen auch der Winterruhe und mit Spannung beginnt ein neues Jahr. Eifrig wurden Anlagen ausgebessert, Drähte gespannt, geschnitten und gebunden. Was Weinbauern tun können, wurde getan – jetzt ist die Natur am Zuge und die möge es mit den Weinbauern in diesem Jahr gut meinen. Während die Fruchtanlagen bereits im Vorjahr festgelegt wurden, entscheiden Austrieb und Blüte über Menge und Güte des Jahrgangs – wir freuen uns schon sehr darauf.
Unsere Gäste können das Naturschauspiel von nun an zurückgelehnt mit einem Glas 2010 genießen.

Reinhold Holler 


 

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