Abschiedsachterl mit der Weinkönigin

Seit 2009 regiert die Weinkönigin Helene Ulrike Schmidt über das steirische Weinland. Im Rahmen der Steirischen Weinwochen werden die neuen Hoheiten offiziell ins Amt gerufen.

Am 30. Juli 2011 lädt Helen I zum Abschiedsachterl in die Buschenschank Schmid in St. Ulrich im Greith (Details zur Veranstaltung finden Sie hier). buschenschank.at hat mit der amtierenden Hoheit schon jetzt ein Glaserl genossen - und sie zum Abschieds-Chat gebeten:

Hast du nach so vielen Jahren „genug“ vom Wein?

Genug vom Wein habe ich noch nicht, ganz im Gegenteil! Durch mein Amt hatte ich vielmehr die Möglichkeit, einen Einblick in die Breite und Sortenvielfalt der Steirischen, aber auch Österreichischen und
Internationalen Weine zu bekommen. Mein Interesse und auch meine Kenntnisse im Weinbereich sind dadurch auf jeden Fall gestiegen. Genug hat man dann eher vom Stress, der entsteht, wenn man neben dem Studium (Informationsdesign, 4.Semester) laufend Veranstaltungen besucht und alles unter einen Hut bringen muss. Es hat dann aber immer ganz gut funktioniert.

Dein Lieblingswein?

Mein Lieblingswein ist der Weststeirische Schilcher, weil er so fruchtig, facettenreich und erfrischend anders ist. Ich trinke aber auch sehr gerne Muskateller, Sämling und Grauburgunder.

Was war der schönste Moment als Hoheit?

Der schönste Moment war wohl der Applaus, als meine Antrittsrede vorbei war und das Publikum im Weinwochengelände applaudierte. Da ist mir ein sehr großer Stein vom Herzen gefallen.

Wie viele Veranstaltungen hast du pro Monat absolviert?

In besonders dichten Zeiten, wie im Herbst waren es wohl bis zu 10 Veranstaltungen im Monat.

Dein beeindruckster Einsatz als Hoheit?

Meine beeindruckendsten Veranstaltungen waren die Opernredoute, der Genussball in Graz und eine Reise nach Moskau, wo mich meine Großmutter zum Wiener Ball mitgenommen hat.

Der anstrengenster Einsatz?

Der anstrengendste Einsatz war ganz klar meine Krönung. Ein ganzer Tag volles Programm und ständig Fotografen um mich.

Was dazu gelernt?

Gelernt habe ich sehr vieles über das Produkt Wein, seine LiebhaberInnen und vor allem die Produzentinnen und Produzenten. Ich habe gelernt, dass man hartnäckig sein muss, um sich Gehör zu verschaffen, dass eine gut durchdachte Rede die Menschen aber immer wieder aufs neue verblüfft.
Allerdings lernt man nicht nur durch positive Erfahrungen. Als Person der Öffentlichkeit muss man schnell auch lernen „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen. Leider wird eine Frau nicht immer gleich ernst genommen wie ein Mann, da muss sich noch viel ändern. Auf jeden Fall habe ich aber gelernt, dass die WinzerInnen der Steiermark beispielhaft hinter ihrem Produkt stehen und allen Grund haben, stolz zu sein.

Was hat die „Herrschaft“ dir gebracht?

Natürlich habe ich viele Interessante Menschen kennengelernt. Ich hatte die Möglichkeit, große Veranstaltungen aus der ersten Reihe zu erleben und mit Persönlichkeiten zu sprechen, an die man normalerweise sehr schwer herankommt.

Deine Tipp für die Nachfolgerinnen?

Meinen Nachfolgerinnen möchte ich raten, selbstbewusst zu sein und immer zur eigenen Persönlichkeit zu stehen. Man muss sich für niemanden verstellen, sondern das Amt mit Respekt behandeln und möglichst viel Spaß daran zu haben. Schließlich verkörpern wir nicht nur den Wein, sondern ein mit ihm verbundenes Land, seine Menschen und deren Leidenschaft fürs Leben und Genuss.

Was machst du weiter?

Ich werde meinen Bachelor in Graz abschließen und möchte mich dabei auf Kommunikationsdesign und Illustration spezialisieren. Danach möchte ich auf jeden Fall weiter studieren, gerne aber im Ausland. Ich möchte so viel wie möglich von der Welt sehen, Erfahrungen sammeln und nie aufhören, zu lernen.

Dankeschön und alles Gute für die Zukunft!