Wein & Gesundheit
Ist Wein die bessere Medizin? Welche tägliche „Dosis“ hält einen fit? Eine Langzeitstudie gibt Aufschluss.
Weintrinker genießen nicht nur, sie tun auch etwas für ihre Gesundheit. Wein in Maßen erhält die Gesundheit und schützt das Herz, heißt es. Fragt sich nur, was das rechte Maß ist.
1996 veröffentlicht das US-Gesundheitsministerium die Empfehlung, ein oder zwei Gläser Wein pro Tag seien gesünder, als gar keinen Wein zu trinken. Wohlgemerkt, das in Amerika, wo die Herstellung und der Verkauf von alkoholischen Getränken einst gesetzlich verboten war.
In 29 Langzeitstudien, in denen die Teilnehmer bis zu 20 Jahren beobachtet wurden, wies man die positiven Auswirkungen eines regelmäßigen, dosierten Weinkonsums nach. Die "Kopenhagen-Studie", war besonders interessant. 13.000 Frauen und Männer mit unterschiedlichen Trinkgewohnheiten wurden 12 Jahre lang beobachtet.
Das Ergebnis der Studie
Wer überhaupt keinen Alkohol trank, hatte ein doppelt so hohes Risiko, an Herzinfarkt zu sterben als diejenigen, die täglich Wein tranken. Die Aussage über das "rechte Maß" wurde folgendermaßen bewertet: Weinfreunde, die rund einen halben Liter Wein am Tag genossen, hatten 60 Prozent weniger Herzinfarkte und auch ihre Gesamtsterblichkeitsrate betrug nur die Hälfte gegenüber Nichttrinkern.
Warum ist Wein nun so gesund?
Sein Alkohol wirkt deshalb herzschützend, weil er das "gute" HDL-Cholesterin erhöht und das "böse" LDL-Cholesterin im Blut senkt. Die Blutgefäße werden entspannt und die Durchlässigkeit erhöht, die Blutplättchen kleben weniger zusammen und können keinen gefäßverschließenden Propfen bilden, die zum Infarkt führen.
Mehr ist nicht besser!
Wird mehr als 60 Gramm Alkohol am Tag getrunken, wirkt er nicht mehr herzschützend, sondern die Sterblichkeitsrate steigt wieder an. "Mäßig" meint eine Alkoholmenge von 40 bis 50 Gramm beim Mann, bei einer Frau dürfen es dagegen nur 20 bis 30 Gramm sein.
Faustregel:
Ein Wein mit 12% Vol Alkohol enthält etwa 100 Gramm Alkohol pro Liter. Wenn Mann von einer Dreiviertelliterflasche zwei Viertel, Frau ein Viertel trinkt, kommt das Verhältnis etwa hin.